MacGyver
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« am: 08.Januar.2021, 18:54:42 » |
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Servus,
seit geraumer Zeit beschäftige ich mich wiederkehrend mit dem Thema Feldtelefonie.
Vorteile : robust, relativ einfache Technik, nicht kaputt zu bekommen Nachteile : uralte analoge Technik, altes IWF Verfahren
Angeregt durch einen Blogeintrag, wo ein Bastler einen FF54 OB/ZB - Feldfernsprecher an eine Fritzbox angeschlossen hatte, begann ich zu experimentieren. Eine Fritz!box FON WLAN 7390 hatte ich daheim liegen. Die bekam für die Versuche eine SipTel VOIP - Nummer spendiert. Einige Feldtelefone hatte ich ebenfalls daheim, da wir das für das RK privat angeschafft hatten. (Nebenbei bin ich auch in der Sondereinheit Kommunikation beim Roten Kreuz Niederöstereich)
Das Feldtelefon an sich war einfach anzuschließen. Ein Telefonanschlusskabel angeschnitten, die zwei Litzen La/Lb angeschlossen (Try an Error) und das Telefon bimmelte. Die Fritzbox spricht noch mit den alten analogen Telefonen, beim einrichten wird eine Spannung angelegt und das Telefon sollte läuten. Dann müsste ja auch die 10er Vermittlung funktionieren, oder? Die Erkenntnis: Irrtum. Das geht nur mit einem Amtszusatz...
Die Vermittlung alleine kann nur Vermitteln. An der Fritzbox war nichts zu machen, keine Verbindung. Folglich kam als letzte Instanz der Amtszusatz. Der läuft aber auch nicht alleine: Teamwork ist angesagt ;-)
Also kam die 10er - Vermittlung auf den Schreibtisch, darauf der Amtszusatz. Der wurde an die Fritzbox angeschlossen. Beim Testlauf machte es *klack* unmittelbar darauf tönte der Summer. Eingehende Rufe funktionierten sofort, nur ausgehend wollte nicht so recht. Die Wählscheibe drehte, wurde in der Fritzbox übersetzt auf MFV, nur kam ich nicht raus. Die Lösung lag in Mechis Tipp, die Kontakte der Wählscheibe zu reinigen. Ein paar Spucker WD40 taten der Mechanik ganz gut und seither läuft das ganze auch ausgehend :-)
Interessierten kann ich das ganze dann beim hoffentlich stattfindenden Frühjahresfieldday in Zwentendorf vorführen.
vy 73 de Martin
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Taifun02
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« Antworten #1 am: 08.Januar.2021, 21:01:45 » |
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Umsonst hast dir nicht den Skip "MacGyver" zugelegt🤣. Gib mir ein Streichholz, einen Kaugummi und eine Zahnspange und ich bastle dir ne Atombombe🤣 ... oder so ähnlich. Aber mit dem Trommeln fangen wir jetzt nicht an oder?? 😧 Die kleinen für die Ortsgespräche und die Großen für die Ferngespräche??😱 Nach langer Zeit hab ich mal wieder was auf dem CB gehört. Rund um Rosenheim/Bayern gibt es ja doch noch ein paar unbeirrbare. Mal schauen. Vielleicht bau ich ja wieder meinen Spargel auf. Hat es bei einem Sturm etwas onduliert und seitdem wartet er auf den Wunderheiler.
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Wer Trooper fährt muß schweißen können.
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MacGyver
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« Antworten #2 am: 09.Januar.2021, 07:50:20 » |
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Danke für die Blumen ;-) Allerdings ist der "echte" MacGyver wesentlich genialer als ich. Meine Physik- & Chemiekenntnisse lassen mich keinen Blumentopf mehr gewinnen ….
Das passende Szenario für die Existenzberechtigung gilt es noch zu finden. In unserer technisch hochgezüchteten Industriewelt scheint so etwas kaum brauchbar. Bedenkt man jedoch den gestrigen Frequenzabfall im Europäischen Verbundnetz, der uns unmittelbar vor den Blackout brachte, so sehe ich das wieder unkritischer. Die Feldtelefonie hat den Vorteil, das sie auch ohne große Technik läuft. Klingeldraht, Lautsprecherdraht, ein paar Batterien und du kannst Nachrichten übermitteln. Zudem: Wenn ich Verbindung über Kabel habe, dann brauche ich keine Frequenz belegen. Ich mag mich irren, aber haben nicht auch das THW und DRK noch Feldtelefonie auf Reserve? Meine Idee dahinter war, ein lokales Netz aufzubauen (Camp, Lazarett,...) und über das Internet erreichbar zu machen.
Die VOIP - Nummer ist immer gleich und kann überall aufgebaut und erreicht werden. Auch wenn's naiv wirkt: eine 5GHz - Richtfunkstrecke ist IMHO schnell aufgebaut oder ich klinke mich in ein bestehendes Netz ein (Freifunk, HAMNET,...)
Bei Rosenheim klingelte eben etwas bei mir. Vor mehreren Jahren war ich nahe Rosenheim in Gmein auf Kurzurlaub einquartiert. Damals hatte ich den (später leider gestohlenen) Funkkoffer mit und eine Verbindung mit einer Station aus der näheren Umgebung. Allzuviele Kontakte hatte ich jedoch leider nicht. Gehört hatte ich jedoch mehrere Stationen.
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Frequenzwaschl
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« Antworten #3 am: 09.Januar.2021, 10:32:17 » |
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Dere Erinnert mich an meine Zeit beim Bundesheer vor ca. 44 Jahren, FFK Kompanie (FernFeldKabel) in der Graf Starhenbergkasserne im 10. Hieb. Mußten damals die Kabel für die Telefonie im Gelände verlegen, ca 100m Kabel auf einer Kabeltromme in einem Traggeschirr am Rücken usw . Gefürchtet war beim Fehlersuchen immer die abgebrochene Nadel unserer Ausbilder im Kabel die nur schwer zu entdecken war. In dieser Kasserne ist auch die Fernmeldesammlung des Heeresgeschichtlichen Museums untergebracht https://www.hgm.at/ausstellungen/standorte-und-aussenstellen/fernmeldesammlung Wir hatten allerdings nur mit der Kabelverlegung und dem Durchtesten der Leitungen,Fehlersuche zu tun, die Anschlüsse an die Vermittlung wurde von anderen erledigt. 73 helmut
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MacGyver
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« Antworten #4 am: 18.April.2025, 19:24:54 » |
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Update dazu mit Stand 2025:
Das Setup funktioniert relativ problemlos und lief letztes Jahr beim Sicherheitstag in Guntramsdorf recht erfolgreich am Stand des KAT-Zuges Mödling. Einziges Manko bislang: um mit der VOIP-Nummer telefonieren zu können braucht es eine stabile Internetanbindung mit LTE/5G oder ähnliches. Wir haben das damals dann mit einem Hotspot vom Mobiltelefon aus gelöst. Die Kommandanten waren recht angetan von der Lösung, da sich hier Wasserrettung, RK und ASB verbinden ließen und untereinander auch intern telefonieren konnten.
Im Mai soll/darf ich dann eine interne Schulung zum Thema Feldtelefonie ausrichten. Wird spannend :-)
vy 73 de Martin
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Atlantis
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« Antworten #5 am: 10.Mai.2025, 09:12:30 » |
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Grüß Euch, wie kann man bein Kauf von gebrauchten Feldtelephonen prüfen ob diese funktionsfähig sind?
73 Günter
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MacGyver
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« Antworten #6 am: 10.Mai.2025, 18:03:34 » |
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Servus,
da fallen mit ad hoc folgende Prüfungen ein:
mit einer Drahtbrücke die beiden Anschlüsse La & Lb kurzschließen, weisse Taste drücken und kurbeln => Wecker/Klingel muss läuten. mit den Fingern beide Anschlüsse La & Lb zusammen schließen und Kurbel drehen, wenn es kribbelt in den Fingern, dann funktioniert der Induktor. ("brzzl aua - Test") Nicht anzuraten bei Herzschrittmachern und/oder Herzproblemen
Für weitere Prüfungen bräuchtest dann ein zweites Telefon oder eine Verbindung zu einem Telefonierouter (Fritzbox) oder ähnliches. Beim drücken der Sprechtaste sollte dann ein rauschen zu hören sein. Das mir bekannte Modell OB/ZB 54 hat noch eine Batteriebox, die 1 * 1,5 Monozellen erfordert.
vy73 Martin
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Atlantis
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« Antworten #7 am: 10.Mai.2025, 18:29:08 » |
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Da bei mir der "brzzl aua" Test contraindiziert ist, werd ich den Cheftester unserer Runde wohl mitnehmen. Und da ich sowieso 2 Feldtelephone kaufen will, können wir den Sprechtest auch durchführen.
73 Günter
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Atlantis
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« Antworten #8 am: 13.Mai.2025, 14:22:31 » |
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Ich hoffe doch, Feldtelephon - Fernmeldekabel (2 Adern) - Feldtelephon funktioniert auch (ohne sonstige Verteiler etc)
73 Günter
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MacGyver
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« Antworten #9 am: 14.Mai.2025, 06:38:16 » |
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Grundsätzlich ja. Ist nciht viel anders wie das Kindertelefon seinerzeit. Zwei Telefone, eine Zweidrahtleidung. Mit der Kurbel wird die Gegenstelle gerufen. Nach meinem Kenntnisstand können mit dem Kabel bis zu 25km überbrückt werden. Mit eigenen Fernkabeln bis zu 50 km. Die Zwischenteile wie zB eine Vermittlung brauchst an sich nur, wenn du eine Netz aufbauen möchtest.
73de MArtin
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wicki
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« Antworten #10 am: 14.Mai.2025, 08:57:13 » |
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Ein Bekannter in Paraguay hat berichte: Von Dschungeldorf zu Dschungeldorf, bis zu 50km mit nur 1 Leitung und das war Großteils ein Viehzaun, der zweite Pol war die Erde. - ist aber auch schon gut 30 Jahre her. Scheinbar ist der Dschungelboden so gut leitend.
Selbst noch vor ca 20 Jahren, hat mein Onkel im Bergbau bis zu 3km telefoniert, mit einer Leitung das war das Absetzförderband und die zweite Leitung die Erde.
Dagegen kann digital komplett abstinken.
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Wenn Du immer Stimmen hörst, aber niemanden siehst - könnten das Funker sein...
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Atlantis
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« Antworten #11 am: 14.Mai.2025, 11:27:23 » |
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Danke für Eure Antworten. Im Prinzip ist ja genau das der angedachte Zweck, Martin. Fixe Verbindung zwischen zwei Funkstationen (CB, PMR - AFU) unter Ausschließung der gegenseitigen Beeinträchtigung der Funkgespräche. Wir hatten ja bei der Übung im Juni 2020 damit zu kämpfen das es schwierig ist, bei mehreren Funkgeräten am Tisch sich auf seine Gespräche zu konzentrieren. Und wenn ich schon das Kabel habe, wären 2 Fernmeldetelephone ein ideales Backup.
Wicki, danke ein interessanter Beitrag. Wäre dann ein spannender Versuchsaufbau, zumal in meiner Gegend das Grundwasser relativ hoch steht.
73 Günter
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